Sažetak (njemački) | Auf Grund anatomischer Untersuchungen der Blätter von 13 in Europa verbreiteten Helleborus-Arten, wovon 9 Arten der Flora Jugoslawiens angehören, haben wir 5 verschiedene Typen einzeliger Trichome festgestellt: blasenförmige (bulliformes), keulenförmige (clavae- formes), schlauchförmige (utriculiformes), stäbchenförmige (bacilliformes) und borstenförmige (setuliformes) Trichome.
Zwischen den Formen, der Verteilung und der Zahl der Trichome besteht ein ständiges korelatives Verhältniss, welches genetisch fixiert ist und sich sogar bei veränderten ökologischen Verhältnissen nicht ändert; deshalb ist es taxonomisch spezifisch für einzelne Arten, beziehnugweise für einzelne Artengruppen.
De angeführten Typen der Trichome stellen einen geraden phylogenetischen Entwicklungsweg dar. In der Ontogenese der schlauchförmigen, stäbchenförmigen und borstenförmigen Trichome melden sich als einzelne Entwicklungphasen fast alle einfachere Trichom-formen, z. B. die blasenförmigen und keulenförmigen, was man als eine kurze ontogenetische Rekapitulation ihrer Phylogenese auffassen kann.
Auf Grund der Untersuchungsergebnisse, die in dieser Arbeit angeführt sind, und der Literaturangaben (Schiffner 1890, Goffart 1901, Lacza 1959, u. a.) über die Form, Verteilung und Anzahl der Trichome, kann man die europäischen Helleborus-Arten in fünf trichomorphe Gruppen einteilen:
A. Artengruppe mit einzelligen, blaseförmigen Trichomen (bullitricher Typ), die sich am Rande der Blättchen und in den Furchen oberhalf grösserer Nerven befinden: Helleborus corsicus, H. dumetorum, H. occidentalis, H. siculus (Abb. 6 a) und H. asperus (= H. purpurascens j. asperus) (Abb. 6 a’).
B. Artengruppe mit wenigen keulenförmigen Trichomen (clavaetricher Typ), die mehr oder weniger an der oberen oder unteren Blättchenepidermis zerstreut sind: Helleborus foetidus, H. atrorubens (Abb. 6 b) und H. niger, H. viridis (Abb. 6 b’).
C. Artengruppe mit einer grösseren Anzahl schlauchförmiger Trichome (utriculotricher Typ), die im Bereiche der Blättchennervatur lokalisiert sind: Helleborus bocconi, H. multifidus (Abb. 6 c), oder mehr oder weniger zerstreut an der unteren Fläche des Blättchens: Helleborus purpurascens (Abb. 6 c’).
D. Artengruppe mit grosser Anzahl stäbchenförmiger Trichome (bacillitricher Typ), die an der unteren Fläche des Blättchens zerstreut sind und in den Furchen oberhalb grösserer Nerven sich befinden: Helleborus croaticus, H. hercegovinus und H. serbicus (Abb. 6 d).
E. Artengruppe mit sehr grosser Zahl borstenförmiger Trichome (setulitricher Typ), die an der unteren Blättchenfläche und in den Furchen oberhalb grösserer Nerven zerstreut sind: Helleborus odorus und H. cyclophyllus (Abb. 6 e).
Interessant ist auch die geographische Verteilung der angeführten Trichometypen beziehungsweise der betreffenden HelZeborus-Artengruppen. In Mittel-, West- und Südwesteuropa dominieren die bullitrichen und clavaetrichen Töpen, in Ost- und Südosteuropa die setulitrichen Typen, und in Südeuropa die utriculotrichen und bacillitrichen Typen, und in Südeuropa die utriculotrichen und bacillitrichen Typen. Besondere charakteristisch ist dass sich in Jugoslawien alle fünf trichomorphe Artengruppen Zusammentreffen und mit ihrem Areal teilweise überdecken, was hinweist, dass hier der Mittelpunkt morphologischer Differenzierung und taxonomischer Divergenz der Gattung Helleborus ist. Dies bestätigt auch der grosse Polymorphismus der Helleborus- Arten die in Jugoslawien verbretet sind.
Eigenartige und sehr interessante trichomoide Papillen wurden auf der Blättchennervatur von Helleborus purpurascens f. asperus konstatiert. Infolge dieser ausserordentlichen trichomoiden Papillen und der Tatsache, dass sich H. purpurascens f. asperus nach der Form der Trichome von H. purpurascens unterscheidet, trennt der Verfasser Form »asperus« als besondere Art unter dem Namen Helleborus asperus von H. purpurascens.
Bei den blasen-, keulen-, schlauch- und stäbchenförmigen Trichomen Typen haben wir festgestellt, dass sie eine mehr oder weniger ausgedrückte Fähigkeit haben, das Wasser oder basischen Farben einzusaugen beziehungsweise zu akumulieren. Wenn man weiss dass diese Trichome an jungen Blättern, beziehungsweise auf Pflanzen arider Standorte wachsen, könnte man annehmen Grudfunktion die Absorption der atmosphärischen Feuchtigkeit und des Taues ist. Diese Trichom- formen bezeichnet der Verfasser als Trichopoten. Die borstenförmigen Trichomen unterscheiden sich nach der funktionellen Struktur von anderen Trichomen und stellen einen mechanischen Trichomtyp dar. |